Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin

Donnerstag, 07. April 2016, 18:00

Vortrag von Prof. Dr. Christof Parnreiter, Geographisches Institut der Universität Hamburg

Veranstaltungsort
Ingeborg-Drewitz-Bibliothek Steglitz, Grunewaldstr. 3, 12165 Berlin, im Einkaufszentrum „Das Schloss“, 3. OG

Mexiko, Mitgliedstaat in der OECD und Partner in der nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA, ist ein krisengeschütteltes Land. Die Bilanz nach 20 Jahren  Freihandel fällt ernüchtert aus – weder wurde durch das NAFTA-Abkommen die Wirtschaft stimuliert, noch ist es gelungen, die soziale Lage der Bevölkerung zu verbessern. Die wirtschaftliche Kluft zu anderen OECD-Ländern, den Ökonomien Asiens, aber auch zu Lateinamerika, wächst, und mehr als 55 Mill. MexikanerInnen – oder die Hälfte der Bevölkerung – leben in Armut. Dazu kommen die eskalierende Gewalt und ein politisches System, das den Ansprüchen an eine Demokratie und einen Rechtsstaat nicht genügt. Schätzungsweise 100.000 Menschen sind in den letzten Jahren bei Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Drogenökonomie und Repression gestorben. Die Verschleppung und mutmaßliche Ermordung von 43 Studierenden der pädagogischen Hochschule in Ayotzinapa im September 2014 stellt einen traurigen Höhepunkt, aber keinen Einzelfall dar.

 

Christof Parnreiter ist Professor für Wirtschaftsgeographie an der Universität Hamburg und war 2014/15 Gastprofessor an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) in Mexico City. Er hat vielfach publiziert zu Global Cities, Städtesysteme sowie zu Wirtschaft, Stadtentwicklung und Migration in Mexiko.

Jetzt Mitglied werden!

Profitieren Sie von vielen Vorteilen und werden Sie noch heute Mitglied in einer der traditionsreichsten Vereinigungen rund um die Erde und ihre Geheimnisse.

 

Ja, ich möchte Mitglied werden!