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Stadt und Sicherheit in Brasilien: Neoliberale Stadtpolitiken, Unsicherheitsdiskurse und neue sozialen Grenzziehungen
Donnerstag, 03. Juli 2014, 18:15
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Rainer Wehrhahn, Kiel
Ausgehend von politischökonomischen Konzepten zum neoliberal urbanism sowie neuen theoretischen wie praktischen sicherheitspolitischen Ansätzen auf lokaler Ebene werden im Vortrag die aktuellen Entwicklungen und Politiken brasilianischer Städte diskutiert.
Städtebauliche Interventionen, etwa zu Hafenrevitalisierungen, neuen Shopping Arealen oder auch zu Großevents wie WM oder Olympischen Spielen fördern die Verdrängung Ärmerer und führen in jüngerer Zeit zunehmend zu Protesten und anderen Widerständigkeiten. Zugleich erfolgt ein Rückzug urbaner Bevölkerung, insbesondere der Mittelschicht, aus nachbarschaftlichen Beziehungen aufgrund wachsender Unsicherheit. Diese steht im Zu sammenhang mit Kriminalitätsentwicklungen sowie vor allem auch interessengeleiteten Diskursen darüber. Die exzessive Verbreitung von Gated communities und die allgemeine sicherheitstechnische Aufrüstung im Quartier symbolisiert diese Prozesse; andererseits zeugen aber auch neue partizipative Elemente lokaler Sicherheitspolitiken in städtischen Bezirken von partiellen Integrationsbemühungen. Anhand verschiedener Beispiele sollen diese teils widersprüchlichen Prozesse aufgezeigt und die möglichen Konsequenzen für die künftige Stadt, Quartiers und Nachbarschaftsentwicklung diskutiert werden.
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